![Silvesterfeuerwerk KI-generiert](https://static.wixstatic.com/media/38f87a_af0967ff408e4438b189331b01016a7c~mv2.jpg/v1/fill/w_980,h_560,al_c,q_85,usm_0.66_1.00_0.01,enc_auto/38f87a_af0967ff408e4438b189331b01016a7c~mv2.jpg)
Jedes Jahr begrüßen Millionen Menschen weltweit das neue Jahr mit einem beeindruckenden Spektakel aus Feuerwerkskörpern. Doch was für viele als unverzichtbarer Teil der Feierlichkeiten gilt, hat erhebliche Umweltauswirkungen, die zunehmend in den Fokus wissenschaftlicher Untersuchungen und öffentlicher Diskussionen rücken. Dieser Artikel beleuchtet die Emissionen durch Silvesterfeuerwerke im Vergleich zu globalen Bemühungen zur Reduktion von Treibhausgasen und zeigt auf, warum ein Bewusstseinswandel notwendig ist.
Der Umsatz stieg von etwa 100 Millionen Euro im Jahr 2000 auf 137 Millionen Euro im Jahr 2019. In den Jahren 2020 und 2021 gab es aufgrund von Verkaufsverboten während der COVID-19-Pandemie einen starken Rückgang. In den Jahren 2022 und 2023 wurde ein Umsatz von rund 180 Millionen Euro erzielt, was ein Rekordhoch darstellt.
Emissionen durch Feuerwerke: Ein Überblick
Nach Schätzungen des Umweltbundesamts verursachen Feuerwerkskörper in Deutschland allein in der Silvesternacht etwa 2.050 Tonnen Feinstaub (PM10). Das entspricht etwa 1% der jährlichen Feinstaubemissionen Deutschlands – einer Menge, die normalerweise in einem ganzen Monat durch den Straßenverkehr freigesetzt wird. Hinzu kommen erhebliche Mengen an CO2, die bei der Verbrennung der chemischen Komponenten in Feuerwerkskörpern freigesetzt werden.
Weltweit führen große Feuerwerkshows, wie sie in Metropolen wie Sydney, New York oder Dubai stattfinden, zu einer erheblichen Zunahme der lokalen Luftverschmutzung. Untersuchungen zeigen, dass die Schadstoffbelastung an Neujahr um das bis zu 30-Fache des normalen Tageswertes steigen kann. Während Regierungen und Unternehmen weltweit versuchen, CO2-Emissionen durch den Ausbau erneuerbarer Energien, Elektromobilität und energieeffizienter Technologien zu reduzieren, erscheint der CO2-Ausstoß durch Feuerwerke auf den ersten Blick marginal. Doch die Symbolik dieser Emissionen ist bedeutsam: Während Milliardeninvestitionen in Klimaschutzprojekte fließen, wird durch eine einzige Nacht ein erheblicher Teil dieser Fortschritte wieder zunichtegemacht.
In Deutschland sanken die Emissionen von etwa 1.251 Millionen Tonnen im Jahr 1990 auf 674 Millionen Tonnen im Jahr 2023, was einer Reduktion von 46,1 % entspricht. Beeinflusst durch politische Maßnahmen wie das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und internationale Klimaschutzabkommen wie das Kyoto-Protokoll und das Pariser Abkommen. Hinzu kommen Wirtschaftskrisen und Pandemien, die sowohl die Verkaufszahlen von Feuerwerkskörpern als auch die CO₂-Emissionen beeinflusst haben.
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Das Diagramm, daß beide Entwicklungen darstellt, zeigt die abnehmende Tendenz der CO₂-Emissionen und die Schwankungen im Feuerwerksverkauf. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die direkten Auswirkungen des Feuerwerksverkaufs auf die nationalen CO₂-Emissionen relativ gering sind, da Feuerwerke nur einen kleinen Teil der Gesamtemissionen ausmachen. Hier spielt eher die Pandemie und die damit einhergehende drastischen Einschnitte in unsere Wirtschaft und Mobilität eine Rolle.
Eine sinnvolle Korrelation zwischen dem Verkauf von Feuerwerkskörpern und anderen Bereichen könnte die lokale Luftqualität sein. Silvesterfeuerwerke setzen Feinstaubpartikel (PM10) frei, was die Luftqualität stark beeinflusst. Die Feinstaubwerte steigen nach Silvester erheblich an, vor allem in urbanen Gebieten.
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Es gibt eine erkennbare Korrelation zwischen einem höheren Feuerwerksumsatz und einer erhöhten Feinstaubbelastung. Besonders nach dem Verkaufsverbot (2020 und 2021) sind die Feinstaubwerte auf nahezu null gefallen. Mit dem erneuten Verkauf im Jahr 2022/2023 stiegen die PM10-Werte wieder signifikant, was die direkte Verbindung zwischen Feuerwerkskörpern und Feinstaubemissionen verdeutlicht. Diese Korrelation zeigt, wie stark Feuerwerke die kurzfristige Luftqualität beeinflussen, vor allem in urbanen Gebieten.
Weitere Aspekte und Einflüsse
Neben den vorgenannten Umwelteinflüssen lassen sich weiter Einflüsse der Silvesterfeuerwerke darstellen.
Notfälle und Verletzungen: Feuerwerkskörper verursachen jedes Jahr zahlreiche Verletzungen, insbesondere an Silvester Es gibt statistische Berichte von Krankenhäusern über die Anzahl von Verletzungen durch Feuerwerkskörper, vor allem Augen- und Handverletzungen. Besonders an Silvester steigen diese Zahlen deutlich an..
Tierverhalten und Fluchtreaktionen: Silvesterfeuerwerke haben erhebliche Auswirkungen auf Tiere, besonders Haustiere und Wildtiere. Studien und Meldungen von Tierschutzorganisationen dokumentieren das gestiegene Stressniveau bei Haustieren (z. B. Herzfrequenz) und Fluchtreaktionen bei Wildtieren.
Abfallaufkommen: Nach Silvester steigt das Abfallaufkommen durch Feuerwerkskörper erheblich. Die Abfallwirtschaft erfasst jährlich die Menge an Restmüll, die durch Feuerwerkskörper entsteht. Nach Silvester gibt es Berichte über einen deutlichen Anstieg der Müllmengen.
Lärmbelastung: Die Lärmbelastung durch Feuerwerke ist ein weiterer Bereich. Dezibelmessungen von Lärmschutzorganisationen zeigen an Silvester Spitzenwerte, die die Grenzwerte für gesundheitsverträglichen Lärm oft überschreiten.
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Verletzungen durch Feuerwerk: Es zeigt sich eine klare Korrelation zwischen höheren Feuerwerksumsätzen und der Anzahl gemeldeter Verletzungen, besonders nach den Jahren ohne Feuerwerksverkauf (2020 und 2021). Stressfälle bei Tieren: Auch hier ist ein Anstieg von Stressfällen bei Tieren mit höheren Feuerwerksumsätzen erkennbar, da Lärm und Lichteffekte Tiere stark belasten. Abfallaufkommen durch Feuerwerk:Ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Umsatz von Feuerwerkskörpern und der Menge an Abfall, der nach Silvester entsteht, ist sichtbar. Lärmbelastung an Silvester: Die Lärmbelastung (in Dezibel) nimmt mit den Feuerwerksumsätzen zu, wobei der Effekt in den Jahren ohne Verkauf deutlich zurückgeht.
Umweltfreundlichere Alternativen
Es gibt bereits erste Ansätze, um die Umweltbelastung durch Feuerwerke zu reduzieren. Laser- und Drohnenshows gewinnen an Popularität und bieten nicht nur eine emissionsfreie Alternative, sondern auch neue kreative Möglichkeiten für spektakuläre Inszenierungen. In einigen Städten wurden Feuerwerksverbote eingeführt oder durch ökologische Alternativen ersetzt. Einige Städte weltweit setzen bereits auf umweltfreundliche und beeindruckende Alternativen zu traditionellen Feuerwerken. In Innsbruck, Österreich, werden spektakuläre Laser- und Lichtshows inszeniert, deren Reflexionen an den umliegenden Bergen eine besondere Atmosphäre schaffen. Sydney in Australien kombiniert sein berühmtes Feuerwerk mit Drohnenshows, die kreative Animationen bieten und keine pyrotechnischen Effekte benötigen. Shanghai in China hat in mehreren Jahren zu Neujahr eindrucksvolle Drohnen-Choreografien veranstaltet, bei denen Tausende Drohnen Bilder und Schriftzüge am Nachthimmel formen. In Paris, Frankreich, sorgen Projektionen und Lichtinstallationen am Eiffelturm und entlang der Champs-Élysées für ein magisches Erlebnis, ganz ohne Rauch und Abfall. Reykjavik in Island fördert gemeinsame Lagerfeuer und kulturelle Veranstaltungen, die den Gemeinschaftssinn stärken und gleichzeitig die Umweltbelastung durch Feuerwerke minimieren. Diese Beispiele zeigen, wie Traditionen auf innovative Weise weiterentwickelt werden können, um die Umwelt zu schonen und dennoch eindrucksvolle Momente zu schaffen.
Expertenmeinungen und Appelle
Wissenschaftler und Umweltschutzorganisationen fordern seit Jahren eine Umstellung auf nachhaltigere Feierrituale. „Der Klimawandel erfordert nicht nur große strukturelle Veränderungen, sondern auch eine Veränderung der alltäglichen Gewohnheiten“, betont Dr. Johanna Köhler, Expertin für Umweltforschung. „Die Neujahrsfeier ist eine hervorragende Gelegenheit, diese Werte sichtbar zu machen.“
Fazit: Ein notwendiger Bewusstseinswandel
Die Diskussion über die Umweltauswirkungen von Silvesterfeuerwerken ist ein Spiegelbild der größeren Herausforderungen, vor denen unsere Gesellschaft steht. Ein kritischer Blick auf diese Tradition zeigt, dass ein Bewusstseinswandel nicht nur möglich, sondern notwendig ist. Mit der Wahl umweltfreundlicherer Alternativen können wir ein klares Zeichen setzen, dass Klimaschutz in allen Lebensbereichen Priorität hat.
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