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Wirtschaftliche Ausblicke und Erwartungen auf 2025

Autorenbild: Wolfgang A. HaggenmüllerWolfgang A. Haggenmüller

Aktualisiert: 9. Okt. 2024


Wirschaftliche Entwicklung 2025 negative Zeitungsmeldungen, E-Mobility, China und USA
Titelbild Ausblick 2025

Das Jahr 2024 geht in den Endspurt. Negative Schlagzeilen von Werksschließungen, Massenentlassungen, Gewinnwarnungen und wirtschaftlichen Problem häufen sich.

Die Prognosen für das Jahr 2025 zeichnen ein gemischtes Bild der globalen Wirtschaftsentwicklung. Während einige Regionen positive Wachstumsraten erwarten, sehen andere Länder und Märkte sich mit Herausforderungen konfrontiert. In diesem Bericht werfen wir einen detaillierten Blick auf die wirtschaftlichen Aussichten für Deutschland und die Welt, unter besonderer Berücksichtigung von Europa, der NAFTA-Region, China und Indien. Basierend auf Daten von Verbänden wie dem Verband der Automobilindustrie (VDA), dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) und dem ifo Institut, analysieren wir die Entwicklung des Arbeitsmarktes, das Wirtschaftswachstum sowie die Einflüsse von Zentralbankentscheidungen.


Deutschland: Konjunkturerwartungen für 2025

 

Die wirtschaftliche Situation in Deutschland steht 2025 unter dem Einfluss globaler makroökonomischer Entwicklungen und nationaler Herausforderungen. Der ifo Geschäftsklimaindex zeigt für 2025 eine leichte Erholung, insbesondere getrieben durch den Exportsektor, der von einer steigenden Nachfrage in Asien und Nordamerika profitiert. Allerdings warnen Experten wie der VDMA vor anhaltenden Unsicherheiten im Maschinenbau, der stark von globalen Lieferkettenproblemen und hohen Energiepreisen betroffen ist. Deutschland kämpft zudem mit strukturellen Problemen, wie dem Fachkräftemangel, der insbesondere im produzierenden Gewerbe und in der IT-Branche die Produktivität hemmt.

Die Automobilindustrie, vertreten durch den VDA, sieht 2025 eine verstärkte Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und autonomem Fahren, was dem Sektor zu einem Wachstumsschub verhelfen könnte. Allerdings sind die Margen durch hohe Rohstoffpreise und regulatorische Anforderungen weiterhin unter Druck.

Der Arbeitsmarkt in Deutschland dürfte laut i 2025 stabil bleiben, mit einer moderaten Arbeitslosenquote von etwa 5%. Jedoch bestehen regionale Unterschiede, wobei der Fachkräftemangel in den süddeutschen Industriezentren besonders akut ist. Berufe in der IT und im Ingenieurswesen bleiben stark nachgefragt, während niedrig qualifizierte Arbeitskräfte Schwierigkeiten haben könnten, Beschäftigung zu finden.

 

Europa: Uneinheitliche Entwicklung

 

In Europa wird das Wirtschaftswachstum 2025 von unterschiedlichen Faktoren geprägt. Laut der Europäischen Kommission wird für die Eurozone insgesamt ein Wachstum von rund 1,5% erwartet, was vor allem durch steigende Konsumausgaben und eine allmähliche Stabilisierung der Energiepreise bedingt ist. Länder wie Spanien und Irland profitieren von einem Aufschwung im Tourismussektor sowie von Investitionen in grüne Technologien. In Südeuropa, insbesondere in Italien und Griechenland, bleibt das Wachstum hingegen gedämpft, da diese Länder weiterhin unter hohen Staatsschulden und geringen Investitionen leiden.

Die wirtschaftliche Erholung Europas könnte auch durch geopolitische Spannungen, insbesondere in Osteuropa, gebremst werden. Konflikte und Unsicherheiten in der Ukraine und Russland beeinflussen weiterhin die Energieversorgung und erschweren die Planung für Unternehmen.


Grafik Entwicklung EU Bruttoinlandsprodukt vom ifo
ifo - Reales Bruttoinlandsprodukt EU

NAFTA-Region: Positive Aussichten mit Risiken

 

Die Vereinigten Staaten, Kanada und Mexiko, als Mitglieder der NAFTA-Region, sehen für 2025 ein moderates Wirtschaftswachstum. Die USA erwarten ein Wachstum von etwa 2%, angetrieben durch die stabile Binnenkonjunktur und eine sich erholende Nachfrage nach Konsumgütern. Allerdings bleibt das Wachstum gefährdet durch die Zinspolitik der Federal Reserve (FED), die in den vergangenen Jahren die Zinsen schrittweise erhöht hat, um die Inflation zu bekämpfen. Dies hat die Finanzierungskosten für Unternehmen und Haushalte steigen lassen und könnte Investitionen bremsen.

Kanada profitiert von seiner rohstoffbasierten Wirtschaft, insbesondere in den Bereichen Öl und Gas, während Mexiko verstärkt von Produktionsverlagerungen im Rahmen der Nearshoring-Strategien globaler Unternehmen profitieren könnte.

 

China: Herausforderungen und Chancen

 

China bleibt ein Schlüsselfaktor in der globalen Wirtschaftslandschaft, obwohl das Wachstum im Vergleich zu früheren Jahren abflacht. Für 2025 wird ein moderates Wachstum von etwa 4-5% erwartet, was im internationalen Vergleich hoch ist, jedoch für chinesische Verhältnisse eine Verlangsamung darstellt. Der Immobiliensektor, der in den letzten Jahren in eine Krise geraten ist, bleibt ein Schwachpunkt der chinesischen Wirtschaft. Staatliche Investitionen in Infrastruktur und Innovationen, insbesondere in den Bereichen künstliche Intelligenz und grüne Technologien, bieten jedoch positive Impulse.

 

Indien: Ein aufstrebender Wirtschaftsmotor

 

Indien wird im Jahr 2025 voraussichtlich ein starkes Wachstum von 6-7% verzeichnen. Das Land profitiert von einer jungen Bevölkerung, einer zunehmenden Urbanisierung und der Verlagerung von Produktionskapazitäten aus China. Der IT-Sektor bleibt ein Haupttreiber des Wachstums, und die Regierung plant massive Investitionen in Infrastruktur, um das Land für ausländische Direktinvestitionen attraktiver zu machen. Allerdings bleibt die Armut eine große Herausforderung, und die Kluft zwischen ländlichen und städtischen Regionen nimmt zu.


Globale Wachstumsprognose 2024- 2026

Diese Wachstumsraten liegen etwas unter dem langfristigen Durchschnitt von 3,8 % (2000–2019), aufgrund restriktiver Geldpolitik und geringer Produktivitätszuwächse​ (IMF). Dies sind grobe Durchschnittswerte und können sich je nach weiterer wirtschaftlicher Entwicklung ändern. Faktoren wie Inflation, geopolitische Spannungen oder Zinspolitik der Zentralbanken können diese Prognosen beeinflussen.


Zinspolitik und ihre Auswirkungen

 

Die Zinsanpassungen der Federal Reserve und der Europäischen Zentralbank (EZB) spielen eine entscheidende Rolle für die Wirtschaftsaussichten 2025. Während die FED die Zinsen erhöht hat, um die Inflation zu bekämpfen, wird dies die Investitionstätigkeit in den USA dämpfen. Höhere Zinsen verteuern Kredite für Unternehmen und Verbraucher, was zu einer Verlangsamung der Konjunktur führen kann. Auch die EZB steht unter Druck, die Inflation zu kontrollieren, ohne das fragile Wachstum in der Eurozone abzuwürgen. Eine zu schnelle Straffung der Geldpolitik könnte das Wachstum in Südeuropa besonders hart treffen, wo Unternehmen stärker von Krediten abhängig sind.

 

Es gibt auch Hoffnungsschimmer: Wachsende Branchen trotz der Krise

 

Trotz der globalen Unsicherheiten gibt es Sektoren, die auch 2025 robustes Wachstum verzeichnen dürften. Dazu gehören die Technologiebranche, insbesondere in den Bereichen Künstliche Intelligenz und erneuerbare Energien. Der Trend hin zu einer nachhaltigeren Wirtschaft und die Verlagerung hin zu emissionsfreien Technologien bietet Chancen für Unternehmen in der Elektromobilität, dem Energiesektor und der Automatisierung.

 

Trotz der Herausforderungen durch Zinspolitik, geopolitische Spannungen und strukturelle Probleme sollten wir die Hoffnung für 2025 nicht aufgeben. Es gibt viele aufstrebende Sektoren und Märkte, die von langfristigen Megatrends wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Urbanisierung profitieren. Mit einer gezielten Wirtschaftspolitik, Investitionen in Bildung und Innovation sowie einer verbesserten internationalen Zusammenarbeit könnte das Jahr 2025 zu einem Wendepunkt werden.

 

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